Freitag, 29. Oktober 2010

Wellington und andere Monster

Wir sind nun seit 3 Tagen in Wellington, die Stadt der Enttäuschungen wie ich es gerne nenne. Das Parken hier kann man ruhig als den Vorhof zur Hölle bezeichnen, es ist einfach nur abartig einen Parkplatz zu finden, wenn man nicht gerade Hotelfachkräfte anbettelt auf ihrem Parkplatz stehen zu dürfen. Die erste Nacht hier war auch nicht gerade berauschend, eine Teenie Band hatte hier ein Konzert und unser Hostel war bis auf 3 Betten restlos ausgebucht mit irren, besoffenen Kindern (3 leere Betten von 300!). Wir entschieden uns ins Kino zu gehen und als wir nachts gegen halb 12 zurück liefen fanden wir etwas sehr schauriges vor, direkt vor der Hosteltür: Eine Baustelle! Eine Baustelle an der gearbeitet wurde nachts vor Mitternacht!!!!

Die restlichen beiden Tage haben wir nun damit zugebracht unsere Lebensläufe in der ganzen Stadt zu verteilen. Das muss man sich so vorstellen: Fruzsi steht in der Victoria Street in Wellington City, in jeder Hand ein Stapel CVs (Lebenslauf), da kommt ein Windstoß, sie legt ihren Kopf zurück und lässt die Blätter durch die Stadt wehen! So ungefähr zumindest … Bestimmt 13 Bewerbungen habe ich abgegeben, hauptsächlich in Cafés. Man wird hier allen Ernstes gefragt ob man Erfahrungen im Kaffee kochen hat! Ich habe mich totgelacht, das ist ein Witz! Anscheinend ist das Kaffeekochen hier ein schwieriges Unterfangen, welches eine Ausbildung erfordert. Upps – habe den falschen Beruf gewählt! Man muss hier halt wohl selbst abmessen und die Maschine macht nicht alles automatisch, was ein bisschen an Einlernphase benötigt. Warum auch eine vollautomatische Kaffeemaschine, die leckeren Kaffee kocht in ein Café stellen, wenn man Neuseeländer hat, die den Kaffee selbst zusammenmixen und der dann wie gepresster Mist schmeckt. Wäre ja auch zu blöd.

Durch sehr interessante Zufälle, oder wie ich es gerne nennen mag, Schicksalsfügungen, sind wir bereits heute an unsere neue Bleibe gekommen! Wir liefen durch die Straßen und fragten jemanden auf einer schönen Veranda sitzend ob er denn wisse wo man hier günstig an eine kurzfristige Unterkunft kommt. Allem Anschein nach kennt man sich hier in der Hauptstadt Neuseelands absolut nicht mit Backpackern und ihren Bedürfnissen aus. Der schickte uns zur Uni und wir gingen in ein Büro, das zufällig zu dieser Zeit von Helen besetzt war, die uns nach 15 Minuten ihr Zimmer anbot in dem Studentenwohnheim, das sie managt! Ein Zimmer in einem Studentenwohnheim für 350 Dollar die Woche. Das sind pro Nase etwa 16 Dollar die Nacht (~9Euro) und super Lage mitten in der City! Wir sind und waren ihr so dankbar. Innerhalb von 16 Stunden sind wir dann auch schon eingezogen. Die Waschmaschinen sind kostenlos, der Trockner kostet 1 Dollar, was solls! Was hier ein megagroßes Manko ist, dass trotz kostenlosem Internet, die Neuseeländer, und speziell der Provider für diesen Wohnkomplex, es nicht gebacken bekommen, ein stabiles Netzwerk zustande zu kriegen. Liegt wohl an der mangelnden Konkurrenz, dass das die nicht kümmert, und auch die Studenten hier haben sich wohl damit längt arrangiert, dass mal alle paar Stunden das Internet ausfällt. Zur Zeit ist es hier aber Gott sei Dank leer, da die Prüfungen rum sind und die Ferien beginnen. Lange Rede kurzer Sinn: Ich finds hier scheiße! Ich möchte hier eigentlich nur weg, schnell auf eine Plantage wo ich sicher meinen Mindestlohn die Stunde kassiere und nicht unnötig Zeit vergeude in einer Stadt, die mir weder bei der Jobsuche hilft, noch süßes Popcorn im Kino anbietet!

Fruzsi