Sonntag, 21. November 2010

Simon is it? Frussi, see easy!

Seit dem Fiasko auf dem Feld in Seddon am Dienstag haben wir uns erst einmal einen Tag Ruhe gegönnt und uns damit abgefunden, dass bud-rubbing nichts für uns ist. Weit gefehlt, denn am nächsten Tag meldete sich Andrew und meinte, wir dürften am Tag darauf bei einem Malaysier auf einer Vineyard nicht weit von hier anfangen. Er warnte uns vor, wie streng dieser Contractor sei und dass wir erst einmal ein paar Tage die Klappe halten, keine Fragen stellen und einfach nur schuften sollten. Oje oje!
Wir sind also mit den größten Horrorvorstellungen und Null-Bock-Einstellung am nächsten Morgen um 6:15 Uhr losgefahren. Wir mussten wieder bud rubben, doch diesmal für 4 cent pro Pflanze! Uns tat zwar immernoch alles weh, aber wir verdienten an dem Tag zusammen über 160 Dollar und gingen aufgrund der Hitze auch schon nach 6 Stunden wieder. Am Tag darauf habe ich mit 108 Dollar netto richtig abgesahnt, ka ching ka ching! Die Dollarzeichen sind nur so vor meinem geistigen Auge vorbeigerattert, als ich wie wild auf dem Feld stand und eine Reihe nach der anderen durchrubbte. Meine Knie fühlten sich allerdings auch 2 Tage lang an, als hätte man sie permanent mit einem Hammer bearbeitet. Insgesamt verdienten wir an diesem Tag zusammen über 200 Dollar! Samstags mussten und müssen wir auch arbeiten, und der heutige Sonntag stand auch zur Debatte doch zum Glück meldete er sich nicht denn: Seit gestern ist nicht mehr bud-rubbing angesagt, sondern Shoot thinning. Hierbei muss man sich vor die Pflanze stellen und die Sprossen von dem mittleren Stamm entfernen, und von dem Ast, der nach oben wächst jeden zweiten Spross entfernen. Hierfür gibt es 8 cent pro Pflanze, dafür dauert das aber auch länger. Wir waren aber die Langsamsten (das sagte uns unser Chef Sam) und hatten einen Stundenlohn von ~8 Dollar, bei 8 Stunden Arbeit… Deshalb hat er sich wohl nicht gemeldet, dass wir heute auch kommen sollen, es lohnt sich einfach nicht. Wir haben auch sehr oft Äste und Sprosse abgerissen, die man eigentlich für die Ernte hätte dran lassen müssen, ich hoffe nicht, dass wir dem Weinbauern seine 2010 Weinlese versaut haben, doch in unsere Reihen habe ich dauernd nur Simon und mich fluchen hören „Ah Fuck" „Scheiße" „Mist, das war die falsche" usw.
Ab Dienstag fängt es dann an mit wire liften (man hebt die Drähte an den Weinreben an). „I need strong guys for that, no good for Frussi" sagte er, was so viel heißt wie, dass das eher eine Männerarbeit sei, na wir werden sehen!
Jedenfalls ist dieser Sam sehr nett bisher, freundlich, und einfach ein netter Chef. Hoffentlich lässt er uns unsere Reihen nicht wiederholt durchgehen aufgrund zu vieler Fehler.
Mal schauen ob wir morgen arbeiten müssen, es regnet seit gestern immer wieder mal, das erste Mal seit 2 Wochen hier auf der Südinsel! Hoffentlich müssen wir bei Regen nicht arbeiten, doch am besten wäre ein schönes kühles Wetter bei dem es sich angenehm noch ein paar Bucks dazuverdienen lässt.

Fruzsi und Simon

PS: Wir muessen morgen nicht arbeiten, warum auch immer .. juchu :-/

1 Kommentare:

Erik hat gesagt…

Am Anfang ist es hart bis der Körper sich auf harte körperlich Arbeit eingestellt hat. Aber mit der Zeit wird es besser, es sei denn man hat bis dahin schwere Schäden davon getragen ;) Als Gärtner, lang lang ist's her, und heutiger Computermensch kenne ich den Unterschied.

Ich möchte nicht wissen was euer Chef vom Winzer für eure Arbeit bekommt. Wenn einer 2,5 und der andere 4 zahlt hat der mit 2,5 wahrscheinlich nicht weniger bekommen wie der mit 4. Die Krankheit Subunternehmertum ist global.